Mit dem Warten ist man als Künstler selbst täglich konfrontiert –
sei es das Warten auf kreative Ideen oder das Aushalten von Leerstellen und Zwischenzeiten,
in denen scheinbar wenig passiert, die jedoch voller Möglichkeiten stecken.
Warten ist eine existenzielle menschliche Erfahrung.
Die mit farbiger Kleidung gearbeiteten Holzskulpturen sind eine meiner frühesten Kunstwerke,
geschaffen aus teilweise meterdicken Silberpappeln mittels Kettensäge in Lebensgröße.
Der ursprüngliche Baumstamm ist als Sockel integriert. Indem der untere Teil des Stammes unverändert bleibt,
entsteht ein natürliches Podest, das die Holzfigur nicht nur trägt, sondern sie auch fest mit ihrer Herkunft verbindet.
Diese künstlerische Entscheidung betont die Einheit von Mensch und Natur, wobei der Sockel nicht als separates Element,
sondern als integraler Bestandteil der Skulptur wahrgenommen wird.
Durch diese Verschmelzung von Figur und Sockel entsteht eine harmonische Komposition,
die die Verwurzelung des Menschen in der natürlichen Welt symbolisiert und gleichzeitig die traditionelle
Trennung zwischen Kunstwerk und Präsentationsfläche aufhebt.